"Die Rückeroberung"
(1982)
von Franz Hohler
gelesen in:
Franz Hohler
Die Rückeroberung
9 Erzählungen
btb Verlag
109 Seiten
TB - Ausgabe 1982
In diesem Monat - genauer gesagt am 1. März - feierte der Schweizer Kabarettist und Autor Franz Hohler seinen achtzigsten Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!
Neben einer ausgiebigen Bühnentätigkeit hat er unter anderem mehrere Romane und zahllose Kurzgeschichten verfasst. In nicht wenigen seiner Werke spielt das Surreale und Fantastische eine Rolle, häufig geht es um das Einbrechen des Unerwarteten, Absurden, Seltsamen in den Alltag der uns vertrauten Welt.
Ein Paradebeispiel dafür ist die Erzählung "Die Rückeroberung", in der etwas ganz besonders Bedrohliches Einzug in das städtische Leben erhält: die Natur!
Urplötzlich bevölkern wilde Tiere die Großstadt Zürich, erst vereinzelt, dann immer mehr und schließlich in so großer Zahl, dass sie nicht mehr beherrschbar sind. Im Gegenteil: das vermeintlich sichere, geordnete Leben wird angesichts von Wölfen, Bären oder Giftschlangen immer gefährlicher. Schließlich spielt auch die Vegetation verrückt, so dass das Wort vom "Großstadtdschungel" buchstäblich Realität wird.
Auf ruhige Art und in wunderbarer Sprache erzählt Hohler hier vom Zerfall der Zivilisation angesichts einer übermächtigen Natur und spart dabei nicht mit Seitenhieben gegen die moderne Gesellschaft.
Fazit: Skurril und bissig!