John Ironmonger

Das Jahr des Dugong

"The Year of the Dugong" 

 

2021

   

  

 

 

Übersetzung: Tobias Schnettler

S. Fischer

137 Seiten



Ein reicher, erfolgsverwöhnter und nicht mehr ganz junger Unternehmer (Bereich Vermögensverwaltung) wacht nach einem Skiunfall in einem merkwürdigen Raum auf, der irgendwie gar nicht wie ein typisches Krankenhaus erscheint und außerdem von seltsamen Leuten bevölkert ist, die ihm partout keine Antworten auf seine Fragen geben wollen.

Und Fragen hätte er genug: Wie ist er hierhergekommen? Was genau ist passiert? Warum haben die Menschen hier alle so komische Namen? Weshalb sind sie der Meinung, er benötige einen Anwalt? Und wo befindet er sich überhaupt?

 

Erst nach und nach kehren genauere Erinnerungen an die Zeit vor seinem Unfall zurück und lüften sich erste Geheimnisse (nicht ohne neue Fragen aufzuwerfen). Und mehr und mehr muss er wohl oder übel von seinem hohen Ross heruntersteigen. Doch was wirklich dahintersteckt - Achtung, Clickbaitalarm! - übertrifft seine wildesten Fantasien!

 

Schon in seinem Bestseller "Der Wal und das Ende der Welt" hat John Ironmonger ein glaubhaftes Bild der Welt gezeichnet, inklusive einiger düsterer Prognosen. Auch in dieser kurzen Novelle steckt sehr viel mehr als eine einfache Abenteuergeschichte, vielmehr werden wieder aktuelle Themen und Probleme behandelt und gnadenlos weitergedacht. In diesem Fall geht es darum, was die Menschheit innerhalb kürzester Zeit mit diesem Planeten angestellt hat und worauf das hinauszulaufen droht. Da kann es beim Lesen durchaus passieren, dass man innehält und einzelne Zahlen und Fakten nachschlägt, weil sie einem allzu unglaublich, allzu schockierend vorkommen. Aber es stellt sich (leider) heraus: Der Autor hat seine Hausaufgaben gemacht.

 

Herausgekommen ist eine spannende und wendungsreiche Geschichte, die zugleich ein kluges und nachdenklich machendes Plädoyer für einen anderen Umgang mit unserem Planeten darstellt. Absolut lesenswert.


John Ironmonger

Das Jahr des Dugong

Eine sf-Lit - Kurzkritik von 2022