Kris Brynn

The Shelter - Zukunft ohne Hoffnung

 

2018

   

 

 

 

 

Bastei Lübbe

326 Seiten



Im Großbritannien der Zukunft wurden weite Teile der Bevölkerung durch Seuchen hinweggerafft. Als Lösungsmaßnahme werden nun sämtliche Verdachtsfälle gnadenlos gemeldet und aussortiert, d.h. in ein eigens eingerichtetes Lager eingeliefert, wo sie vollkommen unter sich bleiben und somit niemanden gefährden können. Versorgt werden sie dort von intelligenten Robotern. Wie wir bald erfahren, sieht es in diesem riesigen, unter einer Kuppel abgeschotteten Lager jedoch ganz anders aus, als die Außenwelt vermutet - es hat sich dort nämlich eine eigene Gesellschaft mit eigenem politischen System entwickelt, auf dem Gebiet der Forschung hat sich so einiges getan und auch die Roboter wollen plötzlich ein Wörtchen mitreden. Jede Menge Konfliktpotenzial also; und eines Tages möchten die Eingesperrten schließlich auch wieder hinaus in die Freiheit ...

 

Der Roman, der übrigens nicht gar so pessimistisch ist wie es der Untertitel glauben macht, lässt sich sehr gut weglesen und behandelt auf seinen gut 300 Seiten eine ganze Reihe unterschiedlicher Themen und Ideen. Diese sind zwar jede für sich genommen nicht unbedingt sensationell neu, werden aber zu einer interessanten und unterhaltsamen Geschichte zusammengeführt.

 

Kritikpunkt: Es ist immer ein etwas lahmer Autoren-Trick, wenn Spannung und Geheimnisse dadurch geschaffen werden sollen, dass der Hauptfigur - und damit dem Leser - bewusst Informationen vorenthalten und entsprechend aufkommende Fragen ignoriert bzw. nur ausweichend oder überhaupt nicht beantwortet werden. Das hätte bestimmt auch eleganter gelöst werden können.

 

Insgesamt jedoch ein gelungenes SF-Debüt mit spannendem Setting, interessanten Themen und angenehmem Schreibstil … aber durchaus auch noch etwas Luft nach oben. Das relativ offene Ende lässt übrigens eine Fortsetzung erwarten.

Die Neugier auf weitere Romane von Kris Brynn ist auf jeden Fall geweckt.

 


Kris Brynn

The Shelter - Zukunft ohne Hoffnung

Eine sf-Lit - Kurzkritik von 2019