Andreas Brandhorst

Die Tiefe der Zeit

 

2018

   

 

 

 

 

 

Piper

530 Seiten



Seit vielen Jahren bereits veröffentlicht Andreas Brandhorst in schöner Regelmäßigkeit epische Space Operas, so dass mittlerweile schon gut und gerne zwei Dutzend solcher Romane aus seiner Feder existieren. Zugegeben: Gewisse Ähnlichkeiten lassen sich hier und da zweifellos feststellen. Auch diesmal wird thematisch das Rad nicht neu erfunden: Die Menschheit hat sich über weite Teile der Galaxis ausgebreitet, worüber die Existenz der Erde zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten ist, und sie führt seit Jahrtausenden Krieg gegen eine feindliche Alienspezies, der jetzt offenbar in seine entscheidende Phase eintritt.

Trotzdem sind die Bücher immer wieder lesenswert, denn irgendwie gelingt es ihm doch jedes Mal aufs Neue, ein interessantes, buntes, spannendes, originelles, gut durchdachtes und funktionierendes Universum zu erschaffen, in das man gerne eintaucht.

Häufig haben Brandhorsts Romane außerdem einen leicht philosophischen Touch; in dieser Hinsicht ist "Die Tiefe der Zeit" deutlich zurückhaltender als so mancher seiner Vorgänger. Nichtsdestotrotz werden - neben der gewohnt spannenden Handlung - auch hier durchaus wieder einige nachdenklich machende Aspekte angesprochen (zum Beispiel hinsichtlich der vorherrschenden, äußerst autoritären Gesellschaftsform), so dass unter dem Strich einmal mehr eine sehr unterhaltsame und überzeugende Space Opera herausgekommen ist.

Vielleicht nicht das beste Buch von Andreas Brandhorst (wobei da vermutlich ohnehin jeder Leser seinen eigenen persönlichen Favoriten haben dürfte), aber definitiv ein lesenswertes.

 


Andreas Brandhorst

Die Tiefe der Zeit

Eine sf-Lit - Kurzkritik von 2019