31. Dezember 2016
Während es 2015 mit Timur Vermes' "Er ist wieder da" hinsichtlich der Verkaufszahlen eine glasklare Nummer 1 gab, ging es im vergangenen Jahr wesentlich ausgeglichener zu. Der Roman "Blackout" des Österreichers Marc Elsberg sicherte sich die Spitzen-position mit hauchdünnem Vorsprung vor dem Zweitplatzierten, dem mittlerweile auch als Taschenbuch erhältlichen Buch "Unterwerfung" des Franzosen Michel Houellebecq. Auffällig ist übrigens: auch auf den Plätzen 4, 5 und 6 finden sich Werke europäischer Autoren.
Insgesamt dominierten auch 2016 wieder überwiegend "Langläufer". So lagen die beiden genannten Top-Titel auch im letzten Jahr bereits unter den besten 5, und der Vorjahressieger landete diesmal immerhin auf Position 4. Der stärkste neue, also 2016 erstmals erschienene Titel taucht tatsächlich erst auf Platz 10 auf: Elsbergs "Helix - Sie werden uns ersetzen".
Dessen Ergebnis ist aber umso beachtlicher, wenn man berücksichtigt, dass der Roman erst am 31. Oktober erschienen ist und seine Verkaufszahlen somit in gerade einmal zwei Monaten erzielen konnte.
Überhaupt ist Marc Elsberg der aktuell größte Star der Szene: Alle drei Thriller aus seiner Feder konnten sich unter den zehn erfolgreichsten SF-Werken des Jahres platzieren.
Ansonsten finden sich unter den meistverkauften Büchern mit George Orwells "1984" und Douglas Adams' "Per Anhalter durch die Galaxis" zwei ewig junge Klassiker, sowie mit verschiedenen Teilen der "Die Tribute von Panem"-, "Die Bestimmung"-, "Die 5. Welle" und "Die Auserwählten" - Reihen gleich ein halbes Dutzend der mittlerweile fest etablierten Young Adult-Dystopien. Auch "Der Circle", "Paradox" und "Der Marsianer" sind alte Bekannte.
Als weitere Neuzugänge aus dem 2016er Jahrgang sind zu erwähnen: "Metro 2035" des Russen Dmitry Glukhovsky (in dessen Fahrwasser auch der erste Teil der Trilogie noch einmal in die Bestsellerlisten zurückkehren konnte), "Am Ende aller Zeiten" von Adrian J. Walker und "Teufelsgold" von Andreas Eschbach.
Im Gegensatz zum Vorjahr fällt kein Roman auf, der im Zuge einer Kino- oder Serienverfilmung noch einmal ganz groß herausgekommen wäre. Einzige Ausnahme könnte "Die 5. Welle" sein - allerdings war hier der Kinoerfolg so gering, dass er sich nicht entscheidend auf den vorher ohnehin schon recht ordentlichen Buchabsatz ausgewirkt haben dürfte. Die Verkaufszahlen von Philip K. Dicks "Das Orakel vom Berge" profitierten zwar von der Serienadaption und Romane aus dem "Warcraft" bzw. "Star Wars" - Universum von ihrer Kino-Aufmerksamkeit - für einen der vordersten Plätze hat es aber dann doch nicht gereicht.
Man darf gespannt sein, was im neuen Jahr beispielsweise die Kinostarts von "Der Circle" oder "Der dunkle Turm" in dieser Hinsicht bewirken werden.
Die Top 20 des Jahres 2016 im Überblick:
Trend 2016: Immer mehr Frauen schreiben Science Fiction!
(Eine plakative, statistisch nicht belegte und völlig subjektive Behauptung. Ist aber so!)